Nixons Feindesliste

Präsident Richard Nixon (1971)
Cover des von John Dean zusammengestellten Memos

Nixons Feindesliste ist die umgangssprachliche Bezeichnung für eine Liste von politischen Hauptgegnern des US-Präsidenten Richard Nixon. Sie wurde von seinem Mitarbeiter Charles Colson zusammengestellt und am 9. September 1971 an Rechtsberater John Dean geschickt. Die Liste war Teil einer Kampagne, die intern als Opponents List (Gegnerliste) und Political Enemies Project (Projekt politische Gegner) bezeichnet wurde. Der offizielle Zweck der Liste war, dem Beraterstab des Präsidenten zufolge, eine Kampagne gegen Nixons Gegner durch Untersuchungen der IRS (oberste Steuerbehörde der USA), durch Manipulationen ihrer Kreditwürdigkeit, Verweigerung öffentlicher Aufträge, Gerichtsprozesse und Strafverfolgung zu führen.

In einem Memo von John Dean an Lawrence Higby, den Assistenten von Stabschef Harry Robbins Haldeman, am 16. August 1971 beschreibt dieser den Zweck der Liste kurz und bündig:

„Dieses Memorandum behandelt die Frage, wie wir die Tatsache, dass wir an der Regierung sind, maximal im Umgang mit Personen einsetzen können, von denen bekannt ist, dass sie aktiv Opposition gegen unsere Regierung betreiben. Etwas offener ausgedrückt – Wie wir den Zugang zur bundesstaatlichen Maschinerie dazu verwenden können, unsere politischen Gegner fertig zu machen.“

Der Journalist Daniel Schorr machte diese Liste in einer Fernsehsendung des CBS öffentlich bekannt.[1] Daraufhin soll Nixon dem FBI angeordnet haben, gegen Schorr zu ermitteln. Seine Auflistung in Nixons Feindesliste hielt Schorr in einem Interview im Jahr 2009 für eine größere Ehrung als den Emmy Award.[1]

Im Folgenden sind die 20 Namen von Colsons Memo und seine dazugehörigen Notizen aufgeführt, wobei später eine wesentlich längere Liste politischer Feinde erstellt wurde, die sogenannte Master list of Nixon’s political opponents mit rund 200 Einträgen von Personen und Organisationen.

  1. a b Robert D. Hershey Jr.: „Daniel Schorr, Journalist, Dies at 93“, New York Times, 23. Juli 2010

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